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18 May 2022

Mischkultur und Kulturpflanzen

Mischkultur, Permakultur, Selbstanbau, Selbstversorgung

Ein gewagter Versuch, nicht einfach nur Kartoffeln, sondern auch noch die Dämme zweifach genutzt, beim Yacon noch mehr Kulturen integriert. Was ist der Schlüssel zur Mischkultur?


Wieviel Mischkultur ist möglich? 

Das Mischkultur gelingen kann beweist jede Wiese und jeder Wald. Das aber nicht jeder neben jedem gut gedeiht ist auch klar, es gibt beliebte Gesellschaften. Doch wer steuert die Zusammensetzung?

Nach meinem Verständnis sind die Möglichkeiten im Feld angelegt: das Angebot an Samen im Boden und der Eintrag aus anderen Biotopen ergibt einen Mix, den die Natur optimal kombiniert, um das Ziel eines möglichst diversen und gesunden Systems umzusetzen.

Wenn wir dieses System auf Kulturpflanzen und einen Garten anwenden wollen, dann müssten wir dieses „Feld der Möglichkeiten" befragen, das in übergeordneter Intelligenz uns eine Antwort geben kann. Die Antwort ist abhängig von der Hauptkultur, die wir als Zielfrucht gewählt haben. Daraus ergeben sich die Mischungspartner in zeitlicher Reihenfolge, Abstand und Volumen an Blatt- oder Wurzelwerk und Art der Wurzelausbreitung.

Fülle im Garten: Kräuter, Beeren, Blumen

Nehmen sich die Pflanzen gegenseitig die Nährstoffe weg?

Das hängt von der Ansicht ab, mit der wir an das gesamte System herangehen. Sind wir in einem konkurrierenden System aufgewachsen, dann empfinden wir jeden Nachbarn als eine Art Bedrohung, sodass wir eine Grenze ziehen müssen.

Natur lässt jedoch die Lebensräume ineinander wachsen und lebt sehr gut mit der Durchmischung, die eher als gegenseitige Bereicherung aufzufassen ist, denn als Konkurrenz. Klimamuster und Niederschläge geben zur Ausbreitungsdynamik sowieso den Ton an.

Pflanzen entwickeln darüberhinaus eigene Strategien, um sich zu behaupten, bis hin zu aromatischen Hemmstoffen in den Wurzeln, um sich den Nachbarn etwas vom Leibe zu halten.

Ein Geheimnis bleibt …

Warum verschwinden alle Kulturpflanzen bis auf bestimmte Bäume in einer Landschaft, wenn der Mensch seinen Einfluss stoppt? Die Kulturpflanzen unterliegen scheinbar immer in der Fähigkeit sich zu integrieren, nur die Kräuter bestehen weiter und einige wilde Vorstufen der Kulturpflanzen in speziellen Gebieten mit höchster Diversität.

Nicht einmal Getreide ist in der Lage sich als Grasart durchzusetzen, sonst hätten wir noch alte Sorten, die sich einfach in der Landschaft ausbreiten. Vom menschlichen Wirken bleiben einzig die Steinbauten lange erhalten und die Verwüstung durch Kriege, nur ein paar wenige Bäume scheinen 2.000 - 3.000 Jahre zu überleben.

Es gibt wohl ein Geheimnis alter Kulturen was die Nutzpflanzen betrifft, wie man sie kultiviert ohne sich zu verausgaben, ausreichend Zeit für Kunsthandwerke, Feste und religiöse Bräuche hat, und wie trotzdem alles üppig gedeiht!